Loreleygemeinde Bornich

Aktuelles aus Bornich

Weindorf Bornich

Bornich ist ein Weindorf, eine Gemeinde, die von Winzerinnen und Winzern geprägt ist - und das seit Jahrhunderten. Jedes Haus, jeder Garten, hatte einen Rebstock. Aber nicht unbedingt zur Weinbereitung, nein, es waren überwiegend Esstrauben - heute sagen wir Tafeltrauben. In Zeiten, als die Einwohner noch kein Lebensmittelgeschäft hatten, wo heute alle Früchte, zu jeder Zeit verfügbar sind, waren sie auf die Früchte ihrer Gärten und Streuobstwiesen angewiesen.

Damals waren die „Tafeltrauben“ in Bornich meist von den Sorten „Weißer- und Roter Gutedel“. Sie mussten vor echtem - und falschen Mehltau geschützt werden. Mitten im Dorf Pflanzenschutzmittel, oft färbten diese nicht nur die Reben und Trauben, sondern auch die weißgetünchten Hauswände gelb. Hausreben gerieten aus der Mode. Also was tun, damit Bornich als Weindorf wieder sichtbarer wird?

Nun ganz einfach neue Hausreben pflanzen! Heute gibt es pilzwiderstandsfähige Rebsorten. Es gibt sie in allen Farben, von frühreif - bis spät, sogar kernlos. Alles was sie brauchen ist ein Platz an der Sonne. Er muss nicht groß, aber offen sein. Die Rebe wächst auf allen Böden, einzig was sie nicht mag, ist Staunässe. Ansonsten wächst sie… und wächst… und wächst...

Damit sie ranken kann benötigt sie allerdings eine Art Erziehung, ein Gerüst, ein Spalier.

Reben klettern hoch! Ihre Vorfahren sind „Waldreben“, sie ranken Bäume hoch, zum Licht, zur Sonne und wurzeln gleichzeitig tief. Wäre es nicht schön, wenn wieder mehr Hausreben, Tafeltrauben und vielleicht sogar „Rebenbögen“ wie in der Pfalz (Foto) unser Dorf zierten? Wäre es nicht ein gutes Zeichen für ein - „lebendiges, fruchtbares Dorf“, ein Erkennungs- und Alleinstellungsmerkmal!

Wie?
In diesem Sinne möchte die „Zukunftswerkstatt Bornich“ zurück zu den Wurzeln. Wir wollen Hausreben in Bornich fördern, ihnen eine neue Heimat geben, sie im Ortsbild sichtbarer – und damit auch essbar machen.

Womit?
Nun, indem wir Hausreben, Pflanzanleitung, Schnitt- und Erziehungstechnik anbieten, zeigen, vormachen, nachmachen lassen. Rank Gerüste vorschlagen, Material besorgen und aufbauen helfen.  

Wann?
Die pilzwiderstandsfähigen Tafeltrauben können ab sofort bestellt werden. Bitte die Farbe, die Reifezeit, kernlos-, oder nicht, angeben. Adresse und Standort wären auch wichtig zu wissen.

Wo?
Bei Friedel Becker – und so geht’s:

  • entweder einen Zettel mit den Daten in den Briefkasten, Weiseler Straße 5, einwerfen
  • einen Anruf unter der Telefonnummer: 06771 959427 versuchen – keine Angst, der Anrufbeantworter beißt nicht, draufsprechen
  • eine elektronische Nachricht an: fb.bornich(at)t-online.de senden

Die Reben werden etwa Mitte April in Bornich ankommen. Sie kosten pro Stück 7,50 €. Zur Ausgabe, Pflanzung und deren Anleitung ist Freitag, der 24.April vorgesehen. Treffpunkt, Abholstelle und Praxisraum ist der Garten in der Weiseler Straße 5.

Übrigens Hausstockreben können über hundert Jahre alt werden. Umso älter sie sind, umso mehr Lebewesen bieten sie eine komfortable Wohnstatt. Sie haben einen guten Einfluss auf das Kleinklima und den Schutz von Haus und Wänden. Sie erfreuen nicht nur mit schmackhaften Früchten, sondern auch mit schatten spendendem und bunten Laub.

Karin Kristja, Ortsbürgermeisterin

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