Wenn wir Bornicher zu Veranstaltungen und Workshops eingeladen werden, die die Vereinsamung, die Vereinzelung bzw. die Entwicklung sozialer, zwischenmenschlicher Kontakte zum Thema haben, dann hört immer, wie schwierig es ist, 75-, 80- oder gar 90-jährige Menschen aus ihrem Alleinsein zeitweise herauszuholen oder sie, wenn deren körperliche Mobilität nachlässt, von Zeit zu Zeit zu besuchen. Die Problematik ist in den großen Städten besonders groß, obwohl dort viele Leute aller Altersgruppen wohnen, obwohl es dort soziale Treffpunkte mit angestelltem Personal gibt. Von all dem können wir auf den Dörfern nur träumen können.
Toll ist dann der Hinweis, dass auf den Dörfern die Welt noch in Ordnung wäre. Das stimmt natürlich so nicht für alle. Dankbar können manche Ältere feststellen, dass sie noch ihren Ehepartner, ihre Lebensgefährtin haben. Froh können Ältere sein, wenn ihre erwachsenen Kinder und vielleicht sogar Enkelkinder in der Nähe wohnen. Aber da sind auch die vielen und zunehmend mehr Älteren und Alten, die inzwischen alleine leben müssen. Selten hört man solche Leute klagen, aber trotzdem warten sie auf einen guten Kontakt, auf einen Besuch, auf ein paar Neuigkeiten aus dem Dorf, die ja auch Ausdruck der Zugehörigkeit und Teilhabe sind.
Gelobt werden wir Bornicher stets dafür, dass wir so unterschiedliche Gelegenheiten haben, beim Familienzentrum miteinander bei Essen und Trinken ins Gespräch zu kommen. Zum Bornicher Frühstück, Mittagessenn oder Kaffeetrinken können gerne noch weitere Teilnehmer kommen, weil man da stets ein oder zwei schöne Stunden verbringen kann, weil man die Idee des sozialen Miteinanders stärken möchte, obwohl man selber ein dichtes soziales Netz hat. Mann oder Frau könnte auch mal einen Bekannten besuchen, mit dem sie bisher eher selten aktiv den Kontakt gesucht hatte. Das tut der Seele gut!