Loreleygemeinde Bornich

Bornicher Bilderbogen - Bornicher Elemente

12. Helme, Glocke, Salamander

Wer bändigt das Feuer, wer lenkt die Flamme?

Die produktive und die zerstörerische Kraft des Feuers in Krieg und Frieden mußten die Bornicher vielfältig erfahren. Seine Beherrschung kennzeichnet die Menschheitsentwicklung beispielhaft in der Metallurgie. Die kriegerische Seite wird hier mit einem römischen Soldatenhelm und einem Wehrmachtshelm angedeutet. In regionalen Metallverarbeitungszentren hatten die Römer für ihre Besatzungstruppen mannigfache Helmformen entwickelt. Am Mittelrhein trug der gemeine römische Soldat in etwa den Gezeigten. Der umgedrehte, also als Schutz unbrauchbare Helm des 2. Weltkrieges weist auf zahlreiche Aspekte des Krieges im 20. Jahrhundert hin.

Die Geschichte Bornichs prägten Überfälle, Brandschatzungen, Zerstörungen, Plünderungen. Im März 1945 wurde Bornich durch sechs Tage langen Artilleriebeschuß schwer geschädigt, waren tote Menschen und totes Vieh zu beklagen. Selbst im November 1946 fanden noch zwei acht und zehn Jahre alte jungen beim Spiel mit einer Granate den Tod.

Als Friedens- und Freiheitsglocke, als Kirchen- und Sturmglocke, als Dreiergeläut, als Morgenglocke, Toten- und Sterbeglocke, gemahnend an den Abend des Tages und des Lebens, hatten und haben die Bornicher Glocken vielfache Aufgaben. Im 1. und 2. Weltkrieg wurden für Kriegsmaterial gerade die alten Glocken abmontiert und eingeschmolzen, so die von 1560 im 1. Weltkrieg, die von 1559 im Jahr 1942.

Die im Relief modellierte Glocke ist rekonstruiert und bezieht sich auf die in Bornich von Gießern aus Mainz und Lorch 1598 gegossene Glocke mit dem Ton d, die wieder im Kirchturm hängt, wie auf die in der Chronik erwähnte eingeschmolzene Glocke von 1559, die mit einer Reliefdarstellung "Kruzifix und Johannes" geschmückt war.

Als Zeichen für Feuer, Leidenschaft, (aber auch Betrug) wird der Feuersalamander angesehen, in Bornich als "Gehle Schneire" bezeichnet.

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