Dass die PI St. Goarshausen offensichtlich den Sparmaßnahmen der Landesregierung zum Opfer fallen soll wird von allen Mitgliedern des Gemeinderates als äußerst bedenklich und keinesfalls hinnehmbar angesehen. Die Strukturschwäche unserer Region ist offenbar immer mehr Nährboden für geplante Sparmaßnahmen. Was im Rettungswesen begann, im Falle des Vermessungs- u. Katasteramtes in St. Goarshausen noch abgewendet werden konnte, soll nun offenbar in der Schließung der PI seine Fortsetzung finden. In vielen Bereichen ist unsere Region aufgrund der schwachen Infrastruktur benachteiligt. „Unterversorgung im Bereich Breitband-DSL und fehlende stetige Verkehrsanbindungen zur A61 machen unseren Dörfern u. a. zu schaffen“ ist aus der Mitte des Rates zu hören. „Wenn jetzt auch noch die Polizeiinspektionen in der Fläche verschwinden so geschieht dies auf Kosten derer, die eh schon in einem benachteiligten Gebiet wohnen. Hier wird mit den Ängsten der Menschen unserer Region gespielt.“ Nach den Einschnitten in der Notarztversorgung soll nun offenbar ein weiterer Bereich der öffentlichen Sicherheit daran glauben. Sicherlich verständlich, aber keinesfalls ernst zu nehmen, ist in diesem Zusammenhang der Ausspruch „dann werden wir in Zukunft neben den First Respondern auch wieder eine Bürgerwehr in unseren Dörfern haben.“ Diese Aussage verdeutlicht aber um so mehr, wie notwendig eine nahe Präsenz der Polizei gewünscht, ja gefordert wird. Dies kann eine Dienstelle im entfernten Lahnstein, von der Anfahrtswege von bis zu 40km und mehr anfallen, nicht leisten. Bleibt nur zu hoffen, dass der Minister des zuständigen Ministeriums seinen Blick für die ländlichen Regionen nicht verliert und die dort lebenden Menschen neben einer ohnehin schon schwachen Infrastruktur zukünftig nicht auch noch mit einer 2. Klasse Versorgung im Bereich der öffentlichen Sicherheit leben müssen. Die Polizeiinspektion in St. Goarshausen muss unverändert bestehen bleiben, so die Forderung des Gemeinderates.